Personalie 39-Jähriger trat am 1. Januar Stelle im DRK-Krankenhaus Altenkirchen an
Die monatelange Vakanz hat ein Ende, das DRK-Krankenhaus Altenkirchen seit dem 1. Januar wieder einen Chefarzt für die Innere Medizin: Dirk Werner (39) trat die Nachfolge von Prof. Hennig Möller-Hartmann an, der sich aus gesundheitlichen Gründen vor knapp einem Jahr von dieser Position zurückgezogen hatte. Werner stammt gebürtig vom Niederrhein (Krefeld), wo er seine schulische und medizinische Ausbildung mit Studium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf abschloss und anschließend die Facharztqualifikation zum Internisten und Gastroenterologen erlangte. Nach eigener Aussage „liegen meine Schwerpunkte neben der allgemeinen inneren Medizin insbesondere in der Gastroenterologie mit Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie angrenzender Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse“. Darüber hinaus ist Werner seit zehn Jahren als Notarzt tätig: „Ich habe in den vergangenen Jahren als Leitender Oberarzt in Attendorn gearbeitet und möchte meine endoskopischen Fachkenntnisse nur hier in Altenkirchen einbringen, um das Angebot endoskopischer Leistungen deutlich auszubauen.“
Sein erster Eindruck von Haus und Mannschaft im Komplex am Leuzbacher Weg ist jedenfalls positiv. „Ich habe ein hoch motiviertes, sehr engagiertes Team vorgefunden und möchte mit ihm allen Patienten im Umkreis eine komplette, heimatnahe Versorgung mit kurzen Wegen und persönlicher Betreuung gewährleisten“, nannte Werner sein Ziel. Einen ersten Schritt auf diesem Weg hat er bereits absolviert. Besuche führten ihn im Umkreis von rund 25 Kilometern bereits zu zahlreichen niedergelassenen Ärzten, mit denen er unter anderem über das erweitere Angebot in der Klinik sprach. So offeriert die Innere neben ambulanten Darmspiegelungen auch eine Endosonografie (Ultraschalluntersuchung der Organe von innen) sowie eine Abklärung von immer mehr zunehmenden Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsbestandteilen (wie Milcheiweiß). Um das aufgestockte Spektrum Wirklichkeit werden zu lassen, erhielt Werner das eine oder andere Antrittsgeschenk. „Neue Geräte im Wert von rund 220 000 Euro wurden gekauft“, erklärte Jürgen Ecker, kaufmännischer Direktor des Verbundkrankenhauses, dem nach chefarztlosen Zeiten stark daran gelegen ist, „Kontiunität in die Versorgung mit dieser Disziplin zu bringen“. Der ärztliche Direktor, Dr. Peter Henn, machte das personelle Problem der zurückliegenden Jahre anhand von Zahlen deutlich: „In den vergangenen fünf Jahren war die Innere 24 Monate ohne Chef, in den vergangenen zwei Jahren betrug die Vakanz 18 Monate.“
Nicht nur Henn, sondern auch Ecker ist froh, dass mit der Einstellung Werners ein weiterer Schritt unternommen wurde, um die Geschicke des Hauses in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Auf der anderen Seite sei er offen mit der über Monate hinweg geführten Diskussion um die Zukunft der Hospitäler in Altenkirchen und Hachenburg umgegangen. Vor diesem Hintergrund weiß Werner, wie er selbst sagt, dass „wir nicht auf einer Insel der Glückseligkeit hier leben. Dieses Krankenhaus braucht Zukunft. Ich möchte den Leuten auch die weiten Strecken in die Großstädte ersparen und unseren Patienten im Kreis Altenkirchen eine komplette internistische und gastroenterologische Betreuung in einer breit aufgestellten Inneren gewährleisten.“
Derzeit bewohnt Werner eine kleine Wohnung in unmittelbarer Nähe zur Arbeitsstelle, seine Lebensgefährtin sieht er deswegen nur samstags und sonntags. Das könnte sich alsbald ändern, denn an diesem Wochenende will er gemeinsam mit ihr einen ersten Blick auf das Wohnungs- und Immobilienangebot werfen. Anderthalb seiner drei Hobbys jedenfalls kann Werner – wie schon in Attendorn – in der Region ausüben: Wandern und, falls das Wetter mitspielt, ein wenig Ski fahren. Für das dritte, das Reisen, liegen, wenn in die Ferne gejettet werden soll, drei Flughäfen gar nicht so weit abseits vom Schuss. Auch die Weiterbildung liegt ihm am Herzen: Der Antrag, dass solche Unterweisungen im Krankenhaus erfolgen können, ist gestellt. Ecker freut sich: „Das ist interessant für junge, angehende Ärzte, wenn hier die Zusatzschulung für die Gastroenterologie erfolgen kann.“
Das ist die Gastroenterologie
Als Teilgebiet der Inneren Medizin beschäftigt sich die Gastroenterologie mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber und der zum Verdauungstrakt gehörenden Hormondrüsen wie der Bauchspeicheldrüse. Gastroenterologen untersuchen, wie Magen-Darm-Erkrankungen entstehen und wie häufig sie vorkommen. Außerdem diagnostizieren und behandeln sie diese Erkrankungen und beraten die Patienten, wie sie sich vor ihnen schützen können. Ein wichtiges Aufgabengebiet ist die Diagnostik und Behandlung von Tumoren des Magen-Darm-Trakts. Weitere häufige Erkrankungen sind auch Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens oder Leberzirrhose.
Innere Medizin AK - Dirk Werner neuer Chefarzt